Historie

Historie

Historische Entwicklung des Kleingartenwesens in Dessau

Der Ursprung des Dessauer Kleingartenwesens geht auf den 29. September 1835 zurück. An diesem Tag forderte der Kantor Schmidt aus Jonitz zur Bildung eines Vereins Anhaltischer Garten- und Blumenfreunde auf.

Am 04. Februar 1836 wurde im „Goldenen Beutel“ von 15 Gärtnern und Gartenfreunden eine Gesellschaft unter dem Namen „Anhaltischer Gartenbau-Verein“ gegründet, dessen gewählter Direktor der Hofgärtner Eduard Richter wurde.

Am 01. Juni 1836 zählte der Verein 78 Mitglieder, am 06. Juli 1837 hatten sich bereits 103 Personen der Gesellschaft angeschlossen.

Ab 1838 wurde durch J.C. Fritsche die Anhaltische Gartenzeitung herausgegeben.

Am 2.6.1838 war die 1. Blumenausstellung und am 19.6. 1838 die 1. Blumen- und Fruchtausstellung des Vereins

Zu Beginn unseres Jahrhunderts, in den Jahren von 1990 bis 1916 war sowohl die Bereitschaft der Dessauer Stadtverwaltung zur Einrichtung von Kleingärten als auch die allgemeine Anteilnahme seitens der Bürger besonders groß.

 

Schrebergärten in Dessau

1900    Am Friedrichsgarten (Schlachthof) entstanden 48 Gärten mit einer Größe von 160 bis 200 qm. Die Gärten hatten einen Pachtpreis
                von  8 Pfennigen je Quadratmeter.
                Am sogenannten Armesünderweg (Höhe Friedhof III) entstanden 31 Schrebergärten zu selbigen Konditionen von durchschnittlich
                225 qm Größe.

1902    Auf dem städtischen Areal „am Drecksgartenweg“ (zwischen Eisenbahn nach Bitterfeld und der Seelmannschen Ziegelei)                                        wurden 30 Schrebergärten von je 200 qm errichtet.
                Schaffung von 14 Gärten im Nordosten auf dem ehemals  Meyerschen Grundstück mit einer Größe von 200 bis 270 qm und für                            jährlich 8 Pfennige Pacht je qm.

1903    Am Drecksgartenweg entstanden weitere 40 Gärten. Die jährliche Pacht betrug 6 Pfennige pro qm.
                Neue Gärten wurden auch in der Scheplake geschaffen.

1904    Erweiterung der Schrebergärten am Drecksgartenweg.

1905    Es wurden 70 weitere Gärten angelegt, so dass jetzt insgesamt 196 Gärten vorhanden sind.

1908    Eine abermalige Erweiterung der Kolonie am Drecksgartenweg wurde beschlossen.
                Errichtung von 36 neuen Gärten im westlichen Teil der Stadt, auch im Süden der Stadt auf dem Schulerschen Grundstück sollten                        etwa 40 entstehen. Jeweils 43 Gärten wurden in diesem Zeitraum auch in der Weststraße bzw. an der Wasserwerk- und 
               Steneschen Straße geschaffen.

1909    Den Bürgern der Stadt wurden weitere Flächen zur Verfügung gestellt. Die zur Befriedigung vielerlei Bedürfnisse beitragen sollten.                  Dabei handelte es sich um 2 Kabeln (Bezeichnung für ein langgestrecktes Stück Land) an der Wald- und Plantagenfläche am 
                Stillingsteich.

1919    Beschloss die Nationalversammlung der Weimarer Republik die Kleingartenordnung und die Kleingartenpachtordnung.

1920    Am 28. Januar 1920 gründeten 7 Dessauer Vereine mit 773 Mitgliedern den „Klein- und Schrebergarten Verband des 
                Freistaates Anhalt zu Dess
au“.

Verband der Kleingärtner, Siedler und Kleintierzüchter
Am 29.11.1959 fand in Leipzig der Gründungskongress des Verbandes der Kleingärtner, Siedler und Kleintierzüchter (VKSK) statt.
Dieser Verband war das zentrale Organ zur Förderung des Kleingartenwesens in der damaligen DDR.
Die Entwicklung des Kleingartenwesens wurde durch unterschiedliche Methoden forciert, so durch Wettbewerbe, die den Gesamteindruck, die Pflege und Kulturen, die Einteilung des Gartens und die Ausübung gesellschaftlicher Tätigkeit bewerteten. Frauenarbeit und Jugendbewegungen wurden gefördert.
Der VKSK diente in hohem Maße der Entwicklung des Kleingartenwesens. Das Ziel bestand nicht nur darin, die Zahl der Gartenanlagen und der Mitglieder zu erhöhen, sondern auch in der fachlichen Weiterbildung. Insgesamt kann mit der Tätigkeit des VKSK eine quantitative und qualitative Verbesserung des Kleingartenwesens verzeichnet werden. Insbesondere in den siebziger und achtziger Jahren bestanden in Dessau die Bemühungen, weitere Kleingartenanlagen zu schaffen.
1979 gab es einen Beschluss des Rates der Stadt, in dem die Betriebe der Stadt aufgerufen wurden, die materiellen und organisatorischen Voraussetzungen für die Anlage neuer Kleingärten zu schaffen. Dafür stellte die Stadt insgesamt 32 ha Land zur Verfügung („Freiheit“ vom 5.5.1982). So entstand in dieser Zeit eine Vielzahl von Gartensparten in Dessau.
Zwischen 1970 und 1990 wurden insgesamt 34 Kleingartenanlagen neu gegründet und alleine zwischen 1980 und 1987 entwickelten sich 25 neue Gartenanlagen. Der VKSK zählte in Dessau 1982 fast 10.000 Mitglieder und 71 Gartensparten, wozu jedoch neben den Kleingartensparten auch Zuchtsparten für verschiedene Tierarten gehörten.
1984 waren es schon mehr als 11.000 Mitglieder und 73 Gartenanlagen.
1985 bestanden schließlich 75 Anlagen, 1986 wurden die Anlagen in Mosigkau (hinter dem Bahndamm) geschaffen, schließlich waren es 1987 80 Gartensparten und mehr als 12.000 VKSK-Mitglieder.
Einmal im Jahr (im September) stellte sich der VKSK mit der Lehr- und Leistungsschau dem öffentlichen Publikum Dessaus. Zu dieser Veranstaltung wurden Produkte der VKSK-Sparten vorgestellt, gefachsimpelt und für die Tätigkeit des Verbandes geworben.
Mit der Deutsc
hen Einheit verlor auch der VKSK seine Grundlage zum Fortbestehen, und so erfolgte die Auflösung des Verbandes mit dem 31.12.1990 durch den Zentralvorstand.

Über uns

Share by: